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Gorbatschow auf Augenhöhe

Siegburger Fan Wilfried Dreck beim "Petersburger Dialog"

GÜNTER WILLSCHEID

Offensichtlich hat sich herumgesprochen, dass Wilfried Dreck, Steuerberater aus Siegburg, einer der glühendsten Fans von Michail Gorbatschow ist. Die Schlagzeilen, die der Siegburger gemacht hat, als er im vergangenen Jahr zum Tag der Deutschen Einheit ein Riesenplakat mit dem Konterfei des früheren Sowjet-Präsidenten am City-Kreisel hisste, sind auch den Organisatoren des „Petersburger Dialogs“ aufgefallen. Die luden den Gorbi-Fan zur Auftaktveranstaltung nach Wolfsburg ein, denn als Überraschungsgast sollte auch Michail Gorbatschow dabei sein.

Wilfried Dreck packte die Gelegenheit beim Schopf und nahm auch seine Enkel Stefanie (16) und Maik (14) Schörck mit in die Autostadt, um sie zu motivieren, dereinst sein Vermächtnis zu erfüllen. In den nächsten 30 Jahren soll stets zum Tag der Einheit Gorbi ganz groß auf der Hauswand am Citykreisel prangen und daran erinnern, dass er der Vater der deutschen Einheit sei. Wenn der Großvater nicht mehr ist, sollen die Enkel die Idee fortführen. Dass sie in Wolfsburg dazu den notwendigen Motivationsschub bekamen, ist keine Frage. Wilfried Dreck nutzte beim Festakt die Gunst der Stunde, setzte sich keck über das Protokoll hinweg und machte sich an den Ehrengast ran. Der signierte denn auch gleich eine stattliche Zahl von Gorbi-Postern, die Dreck unters Volk bringen will.

Von den Lokalzeitungen in Wolfsburg wurde die außerprotokollarische Autogrammstunde indes kaum wahrgenommen. Die Reporter hatten mehr die illustre Schar der Promis im Visier, die seit dem ersten Treffen 2001 in St. Petersburg auf Initiative von Wladimir Putin und dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder regelmäßig zusammenkommen, um den Austausch beider Länder zwischen Politik, Wirtschaft und Kultur zu verbessern: Zwischen Professor Martin Winterkorn, dem Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, dem Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister, Lothar de Maizière, dem Vorsitzenden des deutschen Lenkungsausschusses, und seinem russischen Kollegen Dr. Wiktor Subkow fand sich der 68-Jährige aus Siegburg wieder. Der plant natürlich schon für den nächsten Tag der Einheit. Diesmal soll der feierliche Akt am City-Kreisel etwas bescheidener ausfallen, dafür werden aber Auserwählte aus dem Publikum das Gorbi-Poster - nunmehr mit Signatur - hissen dürfen.

Am Ziel seiner Träume: Beim Petersburger Dialog traf Wilfried Dreck (Mitte) mit Enkel Maik Schörck auf sein Idol Michail Gorbatschow

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